OneJournal - Pressemitteilung 10.03.2014 Bluthochdruck (Hypertonie) bei Kindern und Jugendlichen. Sind Mediziner gefragt? Hypertonie bei Kindern und Jugendlichen wird meist zufällig entdeckt.
Doch das Krankheitsbild tritt immer häufiger auf. Regelmäßige Voruntersuchungen sind umso wichtiger für
Priv.-Doz. Dr. Jörg Dötsch von der Klinik für Kinder und Jugendliche der Universität Erlangen-Nürnberg
stellt fest, dass rund 3% aller untersuchter Kinder unter Hypertonie leiden. Nur selten ist eine andere Krankheit
die Ursache, meist ist der Bluthochdruck eine eigene Erkrankung.
Bluthochdruck als eigenständiges Krankheitsbild nimmt bei Kindern und Jugendlichen seit Jahrzehnten zu.
Hypertonie als eigenständiges Krankheitsbild, beispielsweise in Spanien, ist bei Kindern bis zu 12 Jahren mit
einer prozentualen Diagnostik von 11,8% zu verifizieren. Im Nachbarland Frankreich sind bereits im Jahre 2009
14,3% aller Jugendlichen Hypertonie erkrankt. In der Bundesrepublik Österreich leiden bereits Jugendliche bis
zu 16 Jahren mit 7,8% unter Bluthochdruck. Immer häufiger sind Kinder diesen Alters übergewichtig bzw.
bereits durch das Krankheitsbild Adipositas geprägt. Festzustellen ist, dass Kinder und Jugendliche zu wenig
körperliche Bewegung haben, unter Fehlernährung leiden, bereits Karies erkrankt sind und eingeschränkt
sind durch einen zu therapierenden Bewegungsapparat, deshalb ist ein weiteres Ansteigen dieses
Krankheitsbildes und dieser genannten Krankheitszahlen zu befürchten.
Wird ein Kind mit Hypertonie nicht rechtzeitig behandelt, steigt das Risiko als Erwachsener Folge-Erkrankungen
zu entwickeln. Besonders häufig sind lebensbedrohliche Krankheiten wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Nieren- und
Gefäßschäden. Zu frühzeitigen Entdeckungen tragen vor allem Vorsorgeuntersuchungen bei Ärzten und
Heilpraktikern bei. Eine konsequente Behandlung hilft Folge-Erkrankungen zu vermeiden. Das berichtet
„Druckpunkt“, das Gesundheits-Magazin der Deutschen Hochdruckliga.
Jeder Mediziner (Ärzte und Heilpraktiker) weiß: Hypertonie bei Kindern erfordert sofortige und schnelle Hilfe.
Die Blutdruckwerte sind bei Kindern ganz unterschiedlich. So können Sie bei einem 3-jährigen Kind 90 zu 65
messen und bei einem 14-jährigen Kind 110 zu 70. Jedoch basieren diese Werte auf Körpergröße oder
noch genauer gesagt auf Körperoberfläche. OneJournal - Pressemitteilung 10.03.2014
Warnsignale für Bluthochdruck (Hypertonie) bei Kindern
1. Das Kind klagt über Kopfschmerzen oder Schwindel
2. Des öfteren tritt Nasenbluten bei dem Kindespatienten auf
3. Unruhe, Herzklopfen und Kurzatmigkeit sollten Sie als Mediziner immer Beachtung schenken
4. Übelkeit, Erbrechen und Sehbehinderungen oder nähere Ursachen können Anzeichen für
5. Eine dieser Diagnostik sollte zur Entscheidung einer Differentialdiagnose führen
Kritische Grenzen (Vulzituität von Hypertonie)
Hypertonie besteht, wenn bei einem 2- bis 3-jährigen Kind der systolische Druck höher als 90 mm/Hg ist. Bis
zu einem Alter von 5 bis 9 Jahren darf der Blutdruck höchstens 95 mm/Hg zu 65 mm/Hg sein. Bei Schulkindern
bis zum 12. Jahr sind 105 mm/Hg zu 65 mm/Hg die Obergrenze. Eine signifikant verifizierbare Hypertonie bei
Jugendlichen über 12 Jahren besteht, wenn der Wert von 120 mm/Hg zu 70 mm/Hg überschritten wird. Bitte
beachten Sie, dass dieses nur Mittelwerte bei normalgewichtigen Kindern mit Normalgröße sind. Eine
Ãœberweisung des Kindespatienten an einen Kinderfacharzt bzw. Kinderfachheilpraktiker ist mehr als anzuraten.
Hypertonie kann zu Nierenschäden, Schlaganfall und plötzlichem Herztod führen. OneJournal - Pressemitteilung 10.03.2014
1. Fachliche Konsultation durch einen Arzt bzw. Heilpraktiker
2. Therapieplanung zur Reduzierung des Ãœbergewichtes bei Hypertonie
3. Therapeutischer Körperbewegungsplan
4. Elterliche Beratung im Bereich „Negativsitzen“ vor dem Computer, Fernseher, etc.
Hypertonie bei Kindern - von der Symptomatik über die Diagnose zur Therapie
Kinder sind in der Regel beschwerdefrei. Der erhöhte Blutdruck wird daher meist erst bei einer
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Ursachen für Hypertonie bei Kindern und Jugendlichen
Bei Kindern vor der Pubertät ist ein erhöhter Blutdruck häufig auf eine andere Kinderkrankheit
zurückzuführen (= sekundäre Hypertonie). Am häufigsten ist dies eine Erkrankung der Nieren. Seltenere
Ursachen sind Erkrankungen des Herzens wie Verengung der Hauptschlagader, Arotenstenose oder hormonelle
Ursachen (z.B. Schilddrüsen, Nebennieren).
Bei Jugendlichen ist (wie auch bei Erwachsenen) ein hoher Blutdruck oft ein eigenständiges Krankheitsbild, d.h.
es kann keine organische Ursache dafür gefunden werden (= primäre Hypertonie).
Risikofaktoren bei ansonsten gesunden Jugendlichen und Kindern für hohen Blutdruck sind:
1. Ãœbergewicht, vor allem bei dickem Bauchumfang (Regel unter 100 cm bei Erwachsenen, unter 70 cm bei
Jugendlichen). Vorgenannte Umfangszahlen stellen Grenzwertbereiche dar.
2. Hypertonie in der Familie (ca. 50% der Fälle)
3. Medikamente (z.B. die Pille zur Empfängnisverhütung, Asthmamittel, bestimmte nichtrezeptpflichtige
Medikamente und u.U. die Verabreichung von Nahrungsergänzungsmitteln, die unter Verschluss für
Jugendliche und Kinder aufzubewahren sind
4. Schlafstörungen durch Schnarchen, Schlafapnoe (nächtliche Atemaussetzer)
5. Andere Stoffwechselstörungen, die häufig mit einer Hypertonie zusammen auftreten wie: erhöhte
Cholesterin- und Triglyceridwerte oder Insulinresistenz (Vorstufe des Diabetes Mellitus)
6. Ein vorübergehender Bluthochdruck kann durch Stress, Angst oder Koffein hervorgerufen werden
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1. Anamnese unter Einbezug der Beschwerden: Nachfragen nach familiärem Bluthochdruck, Herzerkrankungen
wie beispielsweise Herzinsuffizienz, hohen Cholesterin- bzw. Triglyceridwerten, BMI, Ãœbergewicht bzw.
3. Nachfragen nach leistungssteigernden Substanzen, Drogen, Nikotin, Nahrungsergänzungsmitteln
4. Gewichtsanalyse: insbesondere BMI (Body-Mass-Index) und Bauchumfangsmessung
5. Blutdruckmessungen: Zur Diagnose müssen mindestens an drei verschiedenen Arzt- bzw.
Heilpraktikerkonsultationen jeweils ein erhöhter Bluthochdruck gemessen werden
7. Laboruntersuchungen: Blutzucker-, Cholesterin- und Urinuntersuchungen
8. Bei Verdacht auf andere Erkrankungen: Ultraschall, EKG, Herzultraschall (Echokardiographie), Angiographie
(Darstellung von Gefäßen mit Kontrastmitteln)
9. Untersuchung im Labor des Homocysteinwertes (hyc-Wert)
Das Krankheitsbild der Hypertonie bei Kindern und Jugendlichen erfordert oftmals eine Differentialdiagnose.
Einem Arzt und Heilpraktiker ist klar: Je früher erhöhte Blutdruckwerte behandelt werden, desto besser ist der
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Bei Kindern und Jugendlichen mit Prähypertonie (hoch-normale Werte) und Bluthochdruck Grad I werden
Änderungen der Lebensweise empfohlen:
1. Senkung des Körpergewichtes und des Körperfettes und regelmäßige Gewichts- bzw.
2. Regelmäßige körperliche Bewegung.
3. Ernährungsumstellung: Fettarme Ernährung, evtl. des Salzkonsums (Natriumbeschränkung von 1200
mg/Tag), Rauch-, Alkohol- und Drogenstopp.
Medikamentöse und naturheilkundliche Behandlung
Bei folgenden Faktoren wird nebst den allgemeinen Maßnahmen eine medikamentöse bzw.
2. Bei nachweisbaren Organschäden durch Hypertonie am Herz, an den Nieren oder den Augen
3. Bei Hypertonie, die durch eine andere Krankheit entstanden ist
5. Bei Hypertonie Grad I, die nicht auf eine Änderung der Lebensweise anspricht
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Differentialbericht: Kinder stehen unter Druck
Wie bereits geschildert, leiden Kinder und Jugendliche immer häufiger an Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die
bislang nur Erwachsene betrafen. Ein typisches Beispiel ist Hypertonie. Frühe Diagnose, angepasste
Lebensweise und adäquate Therapie tragen dazu bei, Langzeitkomplikationen zu vermeiden.
Europaweit steigt die Zahl der Kinder und Jugendlichen mit Hypertonie – häufig in Folge von Übergewicht
und Adipositas. Nach aktuellen Schätzungen des European Health Commitee sollen bis zu 3% der Kinder und
Jugendlichen in Europa bereits an Hypertonie leiden.
Die Europäische Gesellschaft für Hypertonie (European Society of Hypertension, ESH) nimmt dies zum
Anlass, in ihren Leitlinien, die im September veröffentlicht wurden, erstmals Richtlinien zur Behandlung der
Hypertonie im Kindes- und Jugendalter vorzustellen. (Lurbe, E., ET. AL., Management of high blood pressure in
children and adolescents: recommendations of the European Society of Hypertension. J. Hypertens. 27, Nr. 9
Diesen Leitlinien kommt hohe Bedeutung zu. Wird ein Kind mit Hypertonie nämlich nicht rechtzeitig und richtig
behandelt, erhöht sich das Risiko als Erwachsener Folge-Erkrankungen zu entwickeln. Besonders häufig sind
lebensbedrohliche Krankheiten wie Herzinfarkt, Herzinsuffizienz, Schlaganfall und Nieren- und
Gefäßschäden. (Lurbe, E., ET. AL., Management of high blood pressure in children and adolescents:
recommendations of the European Society of Hypertension. J. Hypertens. 27, Nr. 9 (2009) 1719-1742.)
Studien zeigen, dass sich bei vielen an Hypertonie erkrankten Kindern und Jugendlichen schon früh eine
Arteriosklerose entwickelt. Rechtzeitige Diagnose und Therapie tragen dazu bei, dass diese Folgeschäden zu
vermeiden sind. (Silke Meyer, W., arterielle Hypertonie im Kindes-Jugendalter.
www.kik.uniklinikum-leipzig.de/download/hypertonie.pdf, (2009))
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Bei Kindern steigt der Blutdruck mit dem Alter und der Körpergröße an. Dies macht es schwierig, eine klare
Grenze zwischen normalen und erhöhten Werten zu ziehen, wie dies bei Erwachsenen geschieht.
Definitionsgemäß beginnt die kindliche Hypertonie ab der 95. Perzentile, wobei Körpergröße, Alter und
Geschlecht einbezogen werden (Lurbe, E., ET. AL., Management of high blood pressure in children and
adolescents: recommendations of the European Society of Hypertension. J. Hypertens. 27, Nr. 9 (2009)
1719-1742.). Eine Hypertonie auf der 99. Perzentile bedeutet, dass nur 1% der Kinder von gleichem Alter,
Geschlecht und Größe einen höheren Blutdruck als Kindespatient haben.
Blutdruckwerte zwischen der 90. und 95. Perzentile werden als Prähypertonie bezeichnet. Liegen die Werte um
mehr als 30 mm/Hg oberhalb der 95. Perzentile leidet der Kindespatient unter einer schweren Hypertonie. „Die
Perzentilengrenze, an denen wir uns orientieren, sind relativ eng“, erklärt der Kinderfacharzt Priv.-Doz. Dr.
Robert della Pozza von der Ludwig-Maximilians-Universität München im Gespräch mit der
pharmazeutischen Zeitung. „Manchmal bedeutet eine Blutdruckerhöhung um lediglich 5 mm/Hg, dass ein
Kind als Hypertoniker eingestuft wird“.
Andere Mediziner, andere Meinungen: „Die Deutsche Hochdruckliga hat bereits für Jugendliche ab dem 12.
Lebensjahr feste Grenzwerte beschlossen“, bestätigt Priv.-Doz. Dr. Wolfgang Rascher vom
Universitätsklinikum Erlangen auf Anfrage. „Die Grenze zum Hochdruck liegt bei 125/80 mm/Hg für
12-jährige, bei 135/85 mm/Hg für 16-jährige und bei 140/90 mm/Hg für über 18-jährige“.
Eine Hypertonie bei Kindern unter 10 Jahren ist meist organisch bedingt. Häufigste Ursache ist eine
Nierenerkrankung. Auch endokrine Störungen wie Phäochromozytom, Hyperthyreose und Cushing-Syndrom
sowie Erkrankungen des Nervensystems wie beispielsweise Hirntumor oder Enzephalitis können zu einem
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Während die sekundäre Hypertonie – wenigstens teilweise – durch die Behandlung des Grundleidens und
damit kausal behandelt werden kann, ist dies bei der essentiellen Hypertonie nicht der Fall. Bei Jugendlichen ist
der Blutdruck in 85 bis 95% aller Fälle essentiell. Wichtige Risikofaktoren sind eine familiäre Hypertonie und
ein erhöhter Body-Mass-Index (BMI: Körpergewicht in Kilogramm/Körperlänge in m²). Auch
Schlafstörungen wie Schnarchen und Schlafapnoe erhöhen möglicherweise das Risiko, einen essentiellen
Hochdruck zu entwickeln. Daher wird der Arzt bzw. der Heilpraktiker bei der Anamnese auch nach
Schlafproblemen wie Einschlafschwierigkeiten, Aufwachen während der Nacht, Schnarchen oder ausgeprägter
Müdigkeit während des Tages fragen. (National High Blood Pressure Education Program Working Group of
high blood pressure in children and adolescents, the 4th report of the diagnosis, elution, and treatment of high
blood pressure in children. Pediatrics 14, Nr. 2 (2004) 555-576).
„Um eine Hypertonie möglichst früh zu diagnostizieren, sollte der Arzt bzw. der Heilpraktiker bei allen
Kindespatienten ab dem 3. Lebensjahr routinemäßig den Blutdruck untersuchen“ fordert Priv.-Doz. Dr.
Thomas Kuehn. Mindestens drei unabhängige Messungen oder eine 24-Stunden-Messung sind notwendig, um
die Diagnose „arterielle Hypertonie“ eindeutig stellen zu können. Die Diagnose ist von hoher Bedeutung
für das Kind und den Jugendlichen. Er oder sie sind als krank einzustufen, was zunächst
nicht-medikamentöse, dann evtl. medikamentöse Therapiemaßnahmen nach sich zieht.
Das für Kinder geeignete Verfahren der Blutdruckmessung ist die Methode nach Riva-Rocci und Korotkov. Der
Blutdruck wird am Oberarm gemessen, wobei der Oberarm in einer horizontalen Lage zum Brustkorb zu liegen
hat. Der Arzt oder Heilpraktiker legt eine Blutdruckmanschette am Oberarm an und er bläst sie über den
erwarteten Blutdruck auf. Wird der Druck langsam gesenkt, so tritt zunächst ein sogenanntes
Korotkov-Geräusch über der Arteria brachialis („Oberarmarterie“) bzw. Radialis auf, das man mit Hilfe
eines Stethoskops hören kann. Das Korotkov - Geräusch wird leiser und verschwindet schließlich ganz. Der
Druck, den man zu Beginn des Auftretens des gehörten Geräusches misst, entspricht dem systolischen
Blutdruckwert. Der untere, der diastolische Druck ist erreicht, wenn das Geräusch leiser wird.
Bei der Untersuchung sollte der Kindespatient möglichst entspannt sein. Beim liegenden Kind muss sich die
Oberarmmanschette in Herzhöhe befinden; dass sitzende Kind sollte seinen Arm auf den Tisch legen. Die
Manschette muss den Arm lückenlos umfassen, die Breite der Manschette sollte etwa die Hälfte des
Armumfanges betragen. Bei dem Kindespatienten sind verschiedene Manschettenbreiten von 2,5 bis 12,5
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erhältlich. Keinesfalls sind Manschettenbreiten des erwachsenen Patienten zu verwenden. Wichtig ist, dass der
Arzt bzw. der Heilpraktiker auch bei dem Kindespatienten entsprechende Manschettengrößen bereit hält.
Jeder Kindespatient, dessen Blutdruck bei mehreren Bestimmungen oberhalb der 95. Perzentile liegt, erhält ein
Blutdruck-Messgerät, sodass es seinen Blutdruck regelmäßig eigenständig kontrollieren kann. Elterliche
Einweisung ist erforderlich. Die Kosten übernehmen normalerweise bei einem Kindespatienten mit
diagnostizierter Hypertonie die gesetzlichen Krankenkassen in der Bundesrepublik Österreich und der
Bei Neugeborenen, Säuglingen und Kleinkindern ist die Blutdruckmessung nach Riva-Rocci und Korotkov
zumeist nicht oder nur unzugänglich möglich. Für diese Kindespatienten gilt es Geräte anzuschaffen bzw.
vorzuhalten, die mittels Mikrophon am unteren Manschettenrand, die in diesem Alter praktisch nicht hörbaren
Korotkov-Töne direkt registrieren oder aber mittels Ultraschall und elektronischer Registrierung das Auftreten
ruckartiger arterieller Blutströme unterhalb der Manschette als Kriterium der Systole aufzeichnen.
Die Diagnostik einer arteriellen Hypertonie ist im Kindesalter nicht immer einfach. Um eine Weißkittelhypertonie
auszuschließen, ist eine ambulante 24-Stunden-Blutdruckmessung empfehlenswert. Dabei zeichnet ein
tragbares ABPM-Gerät (Ambulatory Blood Pressure Monitoring) den Blutdruck auf. Dieses besteht aus einer
Oberarmmanschette (manchmal auch noch einige EKG-Elektroden) und einer Box, die dem kleinen Patienten
umgehängt wird und mit der er sich ungehindert bewegen kann. In der Regel wird alle 20 Minuten gemessen.
Dies gibt über 24 Stunden 72 Blutdruckmessungen. Die Fülle der erhobenen Daten wird bisher allerdings
kaum genutzt. So bestimmt man in der Regel lediglich einen Durchschnittswert für alle Messungen sowie
Mittelwerte für eine Nacht- und Tagesperiode. (Zuther, P., ein Computerprogramm (ABPM-Fit) zur
wissenschaftlichen und praxisbezogenen Auswertung von humanen und tierexperimentellen Blutdurckprofilen).
Oft trete ein essentieller Bluthochdruck zusammen mit Risikofaktoren für ein metabolisches Syndrom auf.
Hierzu gehören niedriges Plasma-HDL-Cholesterin, erhöhte Plasma-Triglyceride, Übergewicht sowie
Insulinintoleranz bzw. Insulinresistenz oder Hyperinsulinämie. Daher sollten bei Patienten mit essentiellem
Hochdruck auch Laboruntersuchungen wie Lipidprofil und Nüchternglukose durchgeführt werden. OneJournal - Pressemitteilung 10.03.2014
Eine nicht-medikamentöse Therapie ist immer hilfreich. Mitunter kann sie den Blutdruck schon normalisieren.
Dies ist vor allem bei grenzwertigem Hochdruck (90. bis 95. Perzentile) der Fall. Wichtig ist, dass die Kinder und
Jugendlichen Übergewicht reduzieren. Kann ein übergewichtiges Kind seinen BMI um 10% reduzieren, sinkt
sein Blutdruck in der Regel um 8 bis 12 mm/Hg.
Aber auch dann, wenn man die arterielle Hypertonie damit nicht ausreichend behandeln kann, ist die
Gewichtsreduktion für den Kindeskörper gut. Vorteilhaft ist sicherlich regelmäßiger Sport. Ein
Ausdauertraining von einer halben Stunde pro Tag verringert den Blutdruck um etwa 4 bis 9 mm/Hg. Daher ist
Aufklärung wichtig. Die Eltern müssen wissen, dass Sport sich günstig auf die Blutdruckerkrankungen
auswirken kann. Insbesondere Ausdauersportarten wie Schwimmen, Wandern und Radfahren sind
Die Ernährung sollte salz- und fettarm sein. So empfiehlt das amerikanische NHBPEP (National High Blood
Pressure Education Program Working Group on high blood pressure in children and adolescents) eine Reduktion
der Natriumaufnahme: die tägliche Natriumzufuhr sollte 1200 mg nicht überschreiten.
Und dann ist Geduld gefragt. Man sollte mindestens 4 bis 6 Monate warten und schauen, ob diese Maßnahmen
ausreichend wirksam sind. Bei einer Prähypertonie ohne zusätzliche Risikofaktoren könnte man sich meist
auf die nicht-medikamentösen Maßnahmen beschränken und auf Medikamente pharmazeutischer Art
Ab der 95. Perzentile ist eine medikamentöse Behandlung indiziert. Es gibt keine Altersgrenze nach unten.
Zumeist ergänzt die Arzneitherapie die nicht-medikamentösen Maßnahmen. Oftmals ist es sinnvoll mit einer
phytopharmazeutischen Therapie zu beginnen. Bei einer Hypertonie mit Zeichen von Organschäden,
beispielsweise einer linksventrikulären Hypertrophie, sekundären arteriellen Hypertonie und Diabetes Mellitus,
sind intensive medizinische Konsultationen auch unter naturheilkundlichen wissenschaftlichen Erkenntnissen
notwendig. Kindespatienten mit einer schweren Hypertonie (mehr als 30 mm/Hg über der 95. Perzentile) sind
unverzüglich intensivst zu behandeln. OneJournal - Pressemitteilung 10.03.2014
Hat der Bluthochdruck bereits Organe geschädigt oder leidet der Kindespatient zusätzlich unter anderen
Erkrankungen, wie beispielsweise Diabetes Mellitus, wird eine Senkung der 90. Perzentile empfohlen. Ansonsten
genügt es den Blutdruck unterhalb der 95. Perzentile zu halten. Medikamentöse Behandlungen beispielsweise
durch Betablocker, Propranolol sind beschränkt zu verabreichen, insbesondere auf keinen Fall bei
insulinabhängigen Kindespatienten des Diabetes Mellitus. Achtung, ACE-Hemmer sind als Antihypertensiva
für Kinder nicht zugelassen. Diese Nichtzulassung gilt für die meisten EU-Staaten außerhalb
Jüngere Kindespatienten bis zum 10. Lebensjahr sollten stationär eingestellt werden, da die Einstellung mit
Gefahren verbunden ist. Manchmal kommt es zu überschießenden Reaktionen und starkem Blutdruckabfall.
Daher sollte mit einer möglichst niedrigen Dosis eines medikamentösen Verabreichungsmechanismus
begonnen und diese langsam gesteigert werden. Ein sogenanntes Einschleichen ist empfehlenswert.
Betablocker allgemein stehen in der medikamentösen Therapie heute an letzter Stelle, denn sie führen zu
zahlreichen Nebenwirkungen. Oft leidet der Kindespatient unter Antriebsarmut, Konzentrationsschwierigkeiten
und Müdigkeit. Auch gastrointestinale Symptome wie Oberbauchbeschwerden, Übelkeit, Erbrechen oder
Obstipation wurden bereits mehrfach in medizinischen wissenschaftlichen Berichten geschrieben. Die
Kontraktionskraft des Herzens nimmt ab, und es kann zu Bradykardie kommen. Kinder mit Diabetes sollten keine
Betablocker bekommen, da diese die Stoffwechsellage verschlechtern können: eine Blockade von -
2-Rezeptoren verringern die Insulinsekretion.
Zudem verengen Betablocker die Bronchien; daher dürfen nicht-kardioselektive Betablocker wie Propranolol
bei Asthma-Patienten nicht angewendet werden.
Bei belastungsinduzierter Hypertonie, d.h. erhöhtem Blutdruck unter körperlicher Belastung, sind
radioselektive Betablocker wie Atenolol oder Metoprolol jedoch z.T. Mittel der ersten Wahl, wenn der Arzt oder
Heilpraktiker unbedingt pharmazeutische Mittel verabreichen möchte.
Ist die medikamentöse Therapie mit einem einzelnen Präparat erfolgreich und der Blutdruck normalisiert sich,
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so ist dem Arzt bzw. Heilpraktiker angeraten, die Dosis unbedingt schrittweise zu reduzieren und evtl. ganz auf
Alternative Behandlungsmethoden aus der Ethnomedizin, wie beispielsweise der Traditionell Chinesischen
Medizin und der Traditionell Ayurveda Medizin stellen ein breit gefächertes und jahrtausend altes
„Therapieprogramm“ bereit. In den Angloamerikansichen Staaten werden auch Kindespatienten seit
langem durch Ärzte mit traditionell-medizinischen (Zusatz-)Ausbildungen erfolgreich behandelt. Â
Auch in Europa stehen bereits zahlreiche naturheilkundliche Behandlungsmöglichkeiten bereit. Fachärzte
für Naturheilkunde, Naturärzte und Heilpraktiker sind Beispiele, aber auch Apotheken, die sich auf die
Naturheilkunde und Phytopharmazie spezialisiert haben, sind nicht mehr weg zu denken. Krankenhäuser, wie
das „Krankenhaus für Naturheilweisen im München“ beispielsweise bieten Naturheilverfahren an.
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apimanu MedJournal das Online-Magazin mit aktuellen Reportagen aus der Medizin & Naturheilkunde.
apimanu MedJournal: kritisch-verständlich-gesund
http://www.apimanu.com/apimanu_MedJournal.html
http://www.onejournal.de/item/gesundheit-medizin/9/201110284eaa8f06ccef1-pr80245.html
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