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Flammschutzmittel
INFORMATIONEN ZU WOHNGIFTEN
schwerflüchtige
Holz und Holzwerkstoffe, Kunststoffe, Schäume und Textilien Inhaltsstoffe
werden mit sogenannten "Flammschutzmitteln" schwerer ent- Besonders im Hausstaub lassen sich viele mittel- und flammbar gemacht. Zu den häufig verwendeten und besonders schwerflüchtige organische Schadstoffe nachweisen. Im gesundheitsschädlichen Verbindungen gehören die chlorierten
Rahmen eines Forschungsprojektes untersuchte das organischen Phosphorverbindungen, die auch als starke
Fürther Umweltlabor AnBUS e.V. bis 1997 den Haus- Nervengifte bekannt sind. Sie kommen bevorzugt z.B. in Monta- staub von 272 Privathaushalten. Dabei stellte sich her- geschäumen für Fenster und Türen, PU-Schaumstoffen und aus, dass neben den Pestiziden PCP, Lindan und Per-
anderen Polyurethanprodukten, Matratzen, Möbeln, Elektrogerä- methrin auch noch deutliche DDT-Konzentrationen
ten, Teppichen, Tapeten, Gardinen, Farben, Lacken, Versiege- messbar waren, obwohl das Insektizid DDT schon 1972 lungen vor. Sie sind im Hausstaub und in der Innenraumluft und das Holzschutzmittel PCP 1989 verboten wurde. vieler Wohn- und Arbeitsbereiche zu finden. Bekanntester und Lindan wurde häufig zusammen mit PCP eingesetzt.
Tris(chlorpropyl)phosphat (TCPP). Flammschutzmittel auf Orga- Außerdem konnten erhebliche Weichmacherkonzentra-
nophosphorbasis werden inzwischen häufiger gefunden als die tionen und auch kritische Mengen Flammschutzmittel
im Hausstaub beobachtet werden. Einige der mittel- flüchtigen Schadstoffe zeigen auch ein deutliches Ausga- Weichmacher
sungsverhalten. Sie können in deutlichen Mengen in der Die Plastizität und Dehnbarkeit von Kunststoffen und Kaut- Luft nachgewiesen werden und so zur Langzeitbelastung schukmaterialien werden durch chemische Zusätze in Form von Weichmachern erhöht. Viele Weichmacher sind aromatische Esterverbindungen und kommen aus der Familie der Phthalate.
Pestizide
Zu den bekanntesten und häufigsten Verbindungen gehören Als Pestizide bezeichnet man eine große Gruppe von Giftstoffen, DEHP (Diethylhexylphthalat), BBP (Benzylbutylphthalat), DEP die direkt als solche verwendet werden, um lebende Organismen (Diethylphthalat) und DBP (Dibutylphthalat). Weichmacher wer- wie z.B. Bakterien, Pilze oder Insekten abzutöten. Pestizide den seit ca. 40 Jahren weit verbreitet eingesetzt. Sie verteilen GESUNDHEITLICHE BEDEUTUNG
werden nach ihrem Einsatzgebiet in Gruppen eingeteilt, einige sich über den Staub im Raum und gelangen in die Atemluft. Man besonders bedeutsame Stoffgruppen sind z.B. Fungizide (gegen
findet sie bevorzugt in z.B. PVC-Produkten, Kunststoffmöbeln, Die wichtigsten Wirkungen bei chronischen Innenraumbe- Pilze) und Insektizide (gegen Insekten). Viele Pestizide finden
Teppichen (Schaumrücken), aufgeschäumten Struktur- und lastungen äußern sich in Schädigungen einzelner Orga- Verwendung als Pflanzenschutz- und Holzschutzmittel, sind Vinyltapeten, Lacken und Klebern. Der Weichmacheranteil von ne, des Nervensystems und in erhöhter Krebswahr- hochgiftig und haben die Aufgabe, in niedrigster Dosierung die elastischen Kunststoffprodukten kann sogar bis 70% betragen. scheinlichkeit. Zahlreiche Schadstoffe rufen hormonähnli- maximale Wirkung zu erzielen. Die chemische Zusammenset- PCB und PAK
che Wirkungen im Organismus hervor. Hierdurch treten zung von Pestiziden kann sehr unterschiedlich sein, oft handelt Zu den besonders giftigen schwerflüchtigen Schadstoffen gehö- bei Frauen u.a. Eireifungsstörungen, eine herabgesetzte es sich jedoch um chlorierte Verbindungen. Zu den wichtigsten ren auch die polychlorierten Biphenyle (PCB) und polycycli-
Pestiziden Schadstoffen, die sich in Innenräumen aufgrund der Befruchtungsfähigkeit, Eierstockzysten und gehäufte sche aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK).
Verwendung von Holzschutzmitteln anreichern, zählen u.a. Fehlgeburten auf. Bei den Männern nimmt die Quantität Pentachlorphenol (PCP), ein Fungizid, Lindan und Permeth-
PCB werden im Innenraum zum Beispiel in älteren Parkettver- und Beweglichkeit des Samens und somit ebenfalls die rin, beides Insektizide. Das Fungizid PCP wurde in den 70er und
siegelungen und Fugenmassen gefunden. Sie werden im Befruchtungsfähigkeit ab. Häufig wurden derartige Wir- 80er Jahren auch großflächig in Innenräumen verwendet. PCP menschlichen Fettgewebe, Hirn, Knochen- und Rückenmark kungen nur in Zusammenhang mit Hormonrückständen wurde in vielen Holzanstrichen mit bis zu 5% Gehalt beigemischt gespeichert. Bekannte Risiken sind Leber- und Nierenschäden, im Trinkwasser und in Nahrungsmitteln gebracht, die und war zudem mit Dioxinen verunreinigt. PCP und Lindan
Störungen des Immunsystems, Gewichtsverlust, Chlorakne und zusätzliche Belastung durch Wohngifte wurde lange ver- gehören neben den geruchsintensiven Chloranisolen (Fertig-
andere Vergiftungserscheinungen. Studien weisen auf neurotoxi- nachlässigt. Leidet ein Mensch unter MCS, dann können hausgeruch) neben Formaldehyd und Schimmelpilzen zu den Problemen in Fertighäusern aus den 60er und 70er Jahren.
Reaktionen schon bei geringsten Konzentrationen der PAK finden sich als Teerkleber unter vielen alten Parkettböden, Schadstoffgemische oder Einzelsubstanzen ausgelöst Insektizide wie Permethrin, Cypermethrin oder Deltamethrin sind PVC-Böden und Fliesen in der Klebemasse. Sie können zu werden. Als häufigste Symptome werden u.a. Kopf- Langzeitgifte aus der Familie der Pyrethroide, die über lange
Gesundheitsschäden führen, zum Beispiel Haut- und Schleim- Jahre in bedenklichen Konzentrationen in Wohnungen nachge- hautreizungen, Erkrankungen der oberen und unteren Atemwe- schmerzen, Schwindel, Müdigkeit, Konzentrationsschwä- wiesen werden können. Insektizide stammen häufig aus Elektro- ge, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, spontanem Nasenbluten und che, visuelle und motorische Störungen, Depression, verdampfern, Mottenkugeln und Insektensprays oder werden von anderen Symptomen. Einige PAK sind beim Menschen eindeutig Atem- und Hautprobleme sowie Muskel- und Gelenk- Kammerjägern in Häusern verwendet. Schädliche Konzentratio- als krebserzeugend eingestuft. Zudem kommt es häufig zu In- schmerzen genannt. Pestizide und schwerflüchtige nen typischer Pestizide wie z.B. Permethrin findet man in Teppi-
nenraumbelastungen durch Naphthalin, was bei einer Untersu- Schadstoffe werden an erster Stelle über die Haut (direk-
chen, bevorzugt in Schurwollteppichen zum Schutz vor Motten-
ter Körperkontakt zum behandelten Material) und über fraß, in einigen Lederprodukten und anderen Naturstoffen wie
Die nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über einige Pro- den eingeatmeten und verschluckten kontaminierten Sisal oder Kokos. Der Wirkstoff gelangt über den Feinstaub und dukte und deren mögliche schwerflüchtige und toxische Inhalts- Staub aufgenommen. Sie reichern sich so in den Atem-
Faserabrieb in die Innenraumluft und in die Lunge. Pyrethroide stoffe, die bevorzugt über den Hausstaub aufgenommen werden. findet man auch in Flohhalsbändern für Tiere. wegen und auf Schleimhäuten an. Wenn sich einmal eine Konzentration dieser Schadstoffe im Innenraum aufge- vom Staubaufkommen sowie den Lüftungs- und Reinigungsge- fern Hinweise auf Innenraumquellen. Mit Materialproben baut hat, ist Lüften als Gegenmaßnahme nicht so effektiv wohnheiten ab. Pestizide können noch nach Jahrzehnten in werden die Quellen zugeordnet und über die Luftmes- wie bei den Lösemitteln oder bei Formaldehyd. In der schädlichen Konzentrationen in der Luft, im Staub und im Mate- sungen sowie Wischproben von Oberflächen werden rial nachgewiesen werden. Sekundärkontaminationen an z.B. folgenden Tabelle sind die wichtigsten Wirkungen der Sanierungs- oder Richtwertkontrollen durchgeführt. Staub, Polstern, Teppichen und Textilien könnten sich im Laufe aufgeführten schwerflüchtigen Schadstoffe zusammenge- der Zeit durch die lange Kontaktzeit sogar verstärken. So können EMPFEHLUNGEN
Materialien, die niemals mit Giften behandelt wurden, im Laufe schwerflüchtige
häufige Symptome und mögliche
Oberflächenbehandlungen mit Pestiziden sind bei Höl-
Schadstoffe
gesundheitliche Wirkungen
Lindan und Permethrin sind heute noch erlaubt. Lindan kann
zern fast immer unnötig. Wenn doch, dann sollten nur Pestizide
Krebs auslösen und reichert sich besonders im Fettgewebe an. Borsalze oder geeignete biologische Produkte eingesetzt Permethrin wurde von der U.S.-Umweltbehörde EPA als krebser- werden. Bei einer Pestizid-Sanierung sollten damit be- regend eingestuft. Die biologische Gefahr der meisten PCP- handelte Materialien prinzipiell entfernt werden. Behan- Nachfolgeprodukte (z.B. Chlorthalonil, Dichlofluanid, Endosulfan, deltes Holz kann bis zu drei Millimeter abgehobelt und Heptachlor oder Deltamethrin) ist bisher zu wenig oder noch gar freiliegende Balken mit dampfdichten Folien (z.B. Alufolie) nicht erforscht worden. Toxikologen warnen vor Pyrethroidbelas-tungen, die zu Infektionen, Gedächtnisschwäche, Nerven und umkleidet werden. Ein Abschleifen sollte unbedingt ver- Pyrethroide
Bewegungsstörungen bis hin zu Lähmungserscheinungen führen mieden werden, da sonst gefährliche Staubbelastungen auftreten können. In einigen Fällen hilft das Überstreichen Konzentrationsstörungen und Störungen des Nervensystems Das Gesundheitsrisiko durch Weichmacher ist trotz der großen
mit schnelltrocknendem Schellack oder dampfdichten Einsatzbreite noch wenig erforscht. Sie sind nahezu überall in Maskierungslacken. Bei dem Gütezeichen 'Wollsiegel' ist Weichmacher
Innenräumen zu finden. Wissenschaftliche Untersuchungen bei einem Teppich mit einer Permethrinbehandlung zu
weisen auf verschiedene biologische Gefahren bis zum Krebsri- rechnen. Eiche chemische Behandlung wird hier sogar siko hin. Das Krebspotential der am häufigsten vorkommenden gefordert. Ein Teppichboden sollte jedoch nicht mit Gift- Verbindung (DEHP) gilt nach Tierversuchen als gesichert. Die stoffen wie Pyrethroiden behandelt sein. Alternativ kann Flammschutzmittel
US-Umweltbehörde EPA stuft es als kanzerogen ein. Für andere Weichmacher besteht zumindest Krebsverdacht. auch das natürliche Pyrethrum verwendet werden, wel- ches von wilden Chrysanthemenblüten gewonnen wird Chlorierte Flammschutzmittel auf Phosphorbasis gehören zu
einer Verbindungsklasse, die als typische Nervengifte bekannt sich schneller zersetzt. Auch ohne Behandlung mit Lang- sind. Ihnen wird auch mutagene (erbgutverändernde) Wirkung zeitgiften kommt es bei regelmäßiger Wohnraumpflege zugeschrieben. In belasteten Innenräumen wurden bereits akute Reizerscheinungen von Haut und Schleimhäuten beobachtet, die sich z.B. in Augenbrennen und Halskratzen geäußert haben. WEITERFÜHRENDE LITERATUR
Langzeitbelastungen können zu ähnlichen Symptomen führen, die auch bei den Pestiziden auftreten: Müdigkeit und erhöhte 1. Arbeitsgemeinschaft Ökologischer Forschungs- institute (AGOEF), AGÖF-Orientierungswerte für
PCB wird im menschlichen Fettgewebe, Hirn, Knochen- und
Inhaltsstoffe von Raumluft und Hausstaub,
Rückenmark gespeichert. Bekannte Risiken sind z.B. Leber- und Tagungsband zum 7. AGÖF Fachkongress am 4./5. Nierenschäden, Störungen des Immunsystems, Gewichtsverlust, Chlorakne und andere Vergiftungserscheinungen. Die WHO hat
1987 in Bezug auf PAK für die lebenslange Exposition mit Ben-
2. Gesamtverband Schadstoffsanierung GbR: Schad-
Einige Pestizide sind krebserregend, erbgut- und fruchtschädi-
zo[a]pyren eine sehr hohe Eintrittswahrscheinlichkeit von Lun-
stoffe in Innenräumen und an Gebäuden. Verlags-
gend. Andere werden für Unfruchtbarkeit verantwortlich gemacht. genkrebs abgeleitet. Außerdem können Blasen-, Bronchial- und
gesellschaft Rudolf Müller: Köln, 2010 Die schwerflüchtigen Stoffe greifen das Nervensystem an, schä- Magen-Darmkrebs verursacht werden. Im Arbeitsschutz sind digen Leber und Nieren, werden mit Allergien, verschiedenarti- viele PAK als krebserzeugend eingestuft. 3. Zwiener, G; Mötzl, H.: Ökologisches Baustoff-
gen Schmerzen, Verhaltensstörungen, entzündlichen Erkrankun- Lexikon. Verlag C.F. Müller: 3. Auflage, Köln, 2006
gen und Herzbeschwerden in Zusammenhang gebracht. Man BAUBIOLOGISCHE MESSTECHNIK
4. Zwiener, G.; Lange, F.-M.: Handbuch Gebäude-
erkannte PCP als krankmachendes Langzeitgift mit erbgutschä-digender und krebserzeugender Wirkung. PCP ist besonders Schadstoffe und gesunde Innenraumluft. Erich-
Bei der baubiologischen Meßtechnik stehen neben der wegen seiner technischen Verunreinigungen in Form von hoch- Schmidt-Verlag: 1. Auflage, Berlin, 2012 gründlichen Bestandsaufnahme und Erfassung von Ver- giftigen Dioxinen und Furanen gefährlich. Ab 1978 wurde die
Anwendung im Innenraum ausdrücklich verboten. Die besondere dachtsmomenten (je nach Haustyp, Ausstattung und  UMWELTANALYTIK UND BAUBIOLOGIE
Gefahr der chlorhaltigen Gifte ist die Anreicherung im Orga-
Baujahr) die Staub- und Materialprobe mit anschließender nismus. Für das Gesundheitsrisiko ist neben der Höhe der
Fachlaboranalyse im Vordergrund. Weiterhin kommen Konzentration besonders die Zeitdauer der Exposition entschei- auch Luft- und Wischproben in Frage. Viele schwerflüch- TEL: 0201 6159862, [email protected] dend. Die Konzentration in der Luft oder am Staub hängt vom tige Schadstoffe reichern sich im Hausstaub an und lie- Verhältnis der behandelten Oberflächen zum Raumvolumen,

Source: http://www.umweltanalytik-baubiologie.de/index_htm_files/Haumann%20Info%20Wohngifte2%20SVOC.pdf

Overview study sheets

III. Why Was Esther Written? Esther was written to explain the origin of the “Feast The Introduction Chapters 1—2 of Purim,” a feast still celebrated every February/March with Queen Vashti Is Out the book of Esther being read in its entirety, and to ensure that it would be celebrated by all future Jewish generations. Even

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