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zum Thema Rückruf von Medikamenten
Am 30.09.2004 wurde das Rofecoxib-haltige Arzneimittel Vioxx® vom Hersteller
freiwillig vom Markt genommen. Allein im Jahr 2003 wurde mit diesem
Schmerzmittel ein Umsatz von 2,55 Mrd. US $ erzielt.
Einleitung
Viele Millionen Menschen sind weltweit auf schmerz- und entzündungs- hemmende Präparate („Non Steroidal Anti-Inflammatory Drugs“, NSAIDs) ange- wiesen. Insgesamt wird das Marktvolumen der verschreibungspflichtigen NSAIDs auf 12 Mrd. US $ geschätzt. Die so genannten selektiven COX-2- Inhibitoren (Coxibe) sind innerhalb der therapeutischen Gruppe der NSAIDs eine relativ neue Wirkstoffgruppe; ihr Jahresumsatz betrug 2003 ca. 6 Mrd. US $. Zur Zeit auf dem Markt befindliche COX-2- Inhibitoren 1 1 Lumiracoxib (Prexige®) ist z B. in UK seit 2004 auf dem Markt; Zulassung für 2 (COX-1:COX-2 IC50), je höher die Zahl desto größer die Selektivität bez. COX-2 3 Parecoxib wird in der Leber rasch in den wirksamen Metaboliten Valdecoxib Schmerzmittel
Bei der Entstehung von Schmerzen oder entzündlichen Vorgängen spielt die Sig- nalvermittlung durch Prostaglandine eine wichtige Rolle. Diese werden aus Ara- Cyclooxygenase, chidonsäure u.a. mit Hilfe des Enzyms Cyclooxygenase (COX) gebildet, wobei
man zwischen zwei Formen der Cyclooxygenase, COX-1 und COX-2, unterschei- det. Neben ihrer Rolle bei der Entstehung von Schmerzen haben beide Formen im Organismus auch weitere spezifische Aufgaben. Insbesondere durch COX-2 werden vermehrt bei Entzündungen und Schmerzreaktionen Postaglandine pro- duziert, die den Schmerzreiz über periphere Nerven in das zentrale Nervensys- Der Wirkungsmechanismus vieler NSAIDs beruht im Wesentlichen auf einer Hemmung der Cyclooxygenasen (COX-1 und COX-2) und damit der schmerzver- mittelnden Wirkung der Prostaglandine. Gut untersuchte, altbewährte Wirkstoffe sind z.B. Ibuprofen, Diclofenac, Meloxicam oder der Wirkstoff des Aspirins (ASS). Diese hemmen vorwiegend die COX-1. Bekannt sind bei diesen Präparaten u.a. das Auftreten von unerwünschte Nebenwirkungen im Bereich des Magen-Darm- Traktes (Schmerzen, Geschwüre, Blutungen). Selektive
Wirkstoffe, die selektiv (verstärkt) die COX-2 hemmen, so genannte COX-2- COX-2-Inhibitoren, Inhibitoren, wurden in der Hoffnung entwickelt, die Häufigkeit und Schwere der
kardiovaskuläre
bekannten gastrointestinalen Nebenwirkungen konventioneller NSAIDs vor allem Ereignisse
bei der Behandlung chronischer rheumatischer Erkrankungen senken zu können. Dies konnte in Studien für zwei der Coxibe gezeigt werden (VIGOR: Rofecoxib versus Naproxen, CLASS: Celecoxib versus Diclofenac oder Ibuprofen). Insge- samt wurde das Risiko-Nutzen Verhältnis aufgrund dieser Studienergebnisse von den Zulassungsbehörden als positiv betrachtet. Besondere Aufmerksamkeit bei den unerwünschten Nebenwirkungen wurde den kardiovaskulären Ereignissen, darunter Herzinfarkte und Schlaganfälle, gewid- met. Seit ihrer Zulassung standen COX-2-Hemmer, v.a. Vioxx® (Rofecoxib) unter dem Verdacht, ein erhöhtes kardiovaskuläres Schädigungspotenzial im Vergleich zu konventionellen NSAIDs zu haben. In der Packungsbeilage wurde auf dieses Risiko hingewiesen, jedoch standen bis zu diesem Zeitpunkt diesbezüglich keine Vergleichsdaten von placebokontrollierten Langzeitstudien zur Verfügung. Nachdem dann in der randomisierten plazebokontrollierten Doppelblindstudie APPROVe der Einfluss von Rofecoxib auf das Wiederauftreten neoplastischer Po- lypen des Dickdarms geprüft wurde, wurde diese acht Wochen vor Beendigung aus Sicherheitsgründen abgebrochen, da ab dem 18. Einnahmemonat in der Ro- fecoxib-Gruppe sich - wenngleich mit insgesamt geringer Inzidenz (0,75 Ereig- nisse/100 Patientenjahre bei Placebo vs. 1,48 Ereignisse pro 100 Patientenjah- re bei Rofecoxib) - ein Anstieg der Rate der kardiovaskulären Ereignisse gezeigt hatte. Aus diesem Grund nahm der Hersteller im Oktober 2004 sämtliche Rofe- coxibhaltigen Präparate (Vioxx®) freiwillig vom Markt. Seit seiner Einführung wurde das Präparat gemäß Herstellerangaben weltweit an über 90 Mio. Patien- ten verschrieben; der Jahresumsatz betrug 2,55 Mrd. US $. Ob es sich hierbei um einen Klasseneffekt handelt, der alle Coxibe gleicherma- ßen betrifft, ist noch nicht geklärt und bleibt abzuwarten. Zulassung von
Arzneimittel müssen - verglichen mit anderen Produkten - das aufwendigste Zu- Arzneimitteln,
lassungsverfahren durchlaufen. Die behördliche Zulassung eines Arzneimittels Klinische Studien beruht prinzipiell auf Studienergebnissen, welche die Qualität, die Wirksamkeit,
die Toxikologie und die Sicherheit dokumentieren. Der klinische Teil mit Proban- den und Patienten umfasst Studien zur Unbedenklichkeit und Verträglichkeit bei der Anwendung am Menschen und zur Evaluation des Wirkungs- und Nebenwir- kungsspektrums sowie zur Verstoffwechselung des Wirkstoffes im Organismus. In der Regel muss die Wirksamkeit für jede beantragte Indikation im Vergleich zu Placebo und/oder zur wirksamen Standardtherapie untersucht werden. Von der Entdeckung des Wirkstoffes bis zur Marktreife vergehen typischerweise 10 bis 15 Jahre. Die Sicherheit eines Präparates wird in Studien an teilweise bis zu 15.000 Patienten untersucht. Die Kosten belaufen sich dabei auf ca. 800 Mio. Sicherheit von
Auf Grundlage der klinischen Studien entscheiden die zuständigen Behörden (in Arzneimitteln,
Deutschland das BfArM; in den USA die FDA) über die Zulassung eines Medika- unerwünschte
ments. Generell kann man sagen, dass Neuentwicklungen heutzutage einen ho- Nebenwirkungen hen Sicherheitsstandard haben. Trotz der strengen Zulassungskriterien können
v.a. seltene unerwünschte, auch gravierende Nebenwirkungen sich erst nach dem Markteintritt manifestieren. Diese werden insbesondere dann offenkundig, wenn ein Präparat schnell bei sehr vielen (Millionen) Patienten eingesetzt wird oder dieses bei chronischen Erkrankungen über einen sehr langen Zeitraum (Jahre) verwendet wird. Für letzteren Fall liegen oftmals keine klinischen Lang- Beispiele für
Im Folgenden ist eine Auswahl so genannter „Blockbuster“-Medikamente darge- Rückrufe und/oder stellt, die auf Grund unerwünschter Nebenwirkungen verboten bzw. freiwillig
Verbote von
vom Markt genommen wurden. Ein Präparat wird als „Blockbuster“ bezeichnet, „Blockbustern“
wenn es einen sehr hohen Umsatz (z. B. 500 Mio. US $) erzielt und es sehr vie- len Anwender (z. B. mehrere Millionen) einnehmen. Wirkstoff Handels-
Anwendungsgebiet Marktrück-
Thalidomid 1 Contergan Schlafmittel 1961 1in Europa müssen seit der Conterganrücknahme Arzneimittel ihren Nutzen und ihre Unbe- denklichkeit in Studien den Behörden nachweisen Hinweise für das Rückrufe und Arzneimittelverbote bergen für den Produkthaftpflichtversicherer
Underwriting
ein hohes monetäres Schadenpotenzial. Auch bei insgesamt positivem Risiko- Nutzen Verhältnis zum Zeitpunkt der Zulassung und trotz sehr strenger Zulas- sungskriterien kann es aufgrund von neuen Erkenntnissen angesichts der Viel- zahl von Anwendungen zu Marktrücknahmen kommen. Dieser Aspekt sollte stets im Fokus bei der Risikobeurteilung neu zugelassener pharmazeutischer Produkte stehen. Bei der Analyse der vergangenen Marktrücknahmen pharmazeutischer Wirkstoffe, kann man nachfolgende risikoerhöhenden Faktoren identifizieren, die gleichzeitig als Kriterien zur Risikobewertung herangezogen werden können: • ein neuer Wirkstoff wird im Markt eingeführt, • das Anwendungsgebiet liegt im Bereich der „chronischen Volkskrankhei- ten“, für die es bereits mannigfaltige, bewährte Alternativpräparate gibt, • das Präparat hat schnell eine sehr hohe Anwenderzahl, • das Präparat stellt einen gänzlich neuen Therapieansatz dar, • das Produkt kann als „Pseudo-Innovation“ betrachtet werden, • das herstellende Unternehmen zählt zu den „Großen“ der Branche, • das Präparat zählt zu den so genannten „Lifestyle Präparaten“, • das Präparat hat einen hohen Umsatzanteil in den USA. Telefon + 49 89 3844-1585 Telefax + 49 89 3844-1586

Source: http://asstech.biz/de/downloads/newsletter_Medikamentenrueckruf.pdf

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Transformation as Narrative and Process: Locating Myth and Mimesis in Reality TV. By Yasmin Ibrahim Abstract: The terrain of television has been perceived as mythopoeic with its ability to integrate the real and the unreal, crafting a liminal space which is always betwixt and between. The recent debates about the medium have centred on the genre of reality television where new boundar

Pii: s0006-3223(00)00296-

202. BEREAVEMENT AND DEPRESSION: magnetic resonance imaging (FMRI) studies from our laboratory andothers revealed a distributed neural circuitry underlying spatial and IMMUNE CONCOMITANT non-spatial working memory processes. Accordingly, while posteriorcortical regions differentiated based on stimulus characteristics, dorso-S.E. Keller, S.J. Schleifer, J.A. Bartlett,lateral prefrontal regi

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